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Die Psychoanalyse

in der Praxis von Prof. Dr. phil. habil. Christoph Weismüller

„Es klingt nicht nur wie ein Märchen, es ist direkt die Erfüllung aller – nein, der meisten – Märchenwünsche, was der Mensch durch seine Wissenschaft und Technik auf dieser Erde hergestellt hat, in der er zuerst als ein schwaches Tierwesen auftrat und in die jedes Individuum seiner Art wiederum als hilfloser Säugling – oh inch of nature! – eintreten muß. All diesen Besitz darf er als Kulturerwerb ansprechen. Er hatte sich seit langen Zeiten eine Idealvorstellung von Allmacht und Allwissenheit gebildet, die er in seinen Göttern verkörperte. Ihnen schrieb er alles zu, was seinen Wünschen unerreichbar schien – oder ihm verboten war. Man darf also sagen, diese Götter waren Kulturideale. Nun hat er sich der Erreichung dieses Ideals sehr angenähert, ist beinahe selbst ein Gott geworden. Freilich nur so, wie man nach allgemein menschlichem Urteil Ideale zu erreichen pflegt. Nicht vollkommen, in einigen Stücken gar nicht, in anderen nur so halbwegs. Der Mensch ist sozusagen eine Art Prothesengott geworden, recht großartig, wenn er alle seine Hilfsorgane anlegt, aber sie sind nicht mit ihm verwachsen und machen ihm gelegentlich noch viel zu schaffen. Er hat übrigens ein Recht, sich damit zu trösten, daß diese Entwicklung nicht gerade mit dem Jahr 1930 A. D. abgeschlossen sein wird. Ferne Zeiten werden neue, wahrscheinlich unvorstellbar große Fortschritte auf diesem Gebiete der Kultur mit sich bringen, die Gottähnlichkeit noch weiter steigern. Im Interesse unserer Untersuchung wollen wir aber auch nicht daran vergessen, daß der heutige Mensch sich in seiner Gottähnlichkeit nicht glücklich fühlt.“ (Sigmund Freud [1930 (1929)], Das Unbehagen in der Kultur. Kapitel III.)

Die Erkenntnisse der Psychoanalyse - das Unbewusste, den Traum, die Geschlechter- und Generationenverhältnisse und nicht zuletzt die Triebtheorien Ödipuskomplex, Narzissmus und Todestrieb betreffend - können bei der philosophischen Aufarbeitung von Krisen und Problemen ganz besonders hilfreich sein.

Vor allem aber mahnt die Psychoanalyse alles philosophische Denken immer wieder daran, dass es wie alle Vernunft- und Verstandesleistung nur im unauflöslichen Bezug zum lebendigen, verletzlichen und herkünftigen Körper möglich ist und deshalb auf ein glücklich gelingendes Verhältnis von Körper, Denken und Dingen ausgerichtet sein sollte.


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